von Monika Bone und Meike Simpson
Hier sind wir wieder – Meike und Monika. Und hier kommt der nächste Teil unserer Blog-Artikel-Reihe mit unseren Antworten auf jeweils eine Frage, die nach unserer ersten gemeinsam entwickelten Workshop-Reihe ICH FÜHR MICH jede für sich bewegt hat.
Wir möchten Euch auch hier wieder einladen, uns in den Kommentaren an Euren Gedanken und eigenen Erfahrungen teilhaben zu lassen.
Was hat mich herausgefordert?
Monika:
In der Umsetzung des Trainings beim Kunden war die Situation verändert. Meike und ich sind Freundinnen, zwei Individuen, die sich ihrer Unterschiedlichkeit bewusst sind. Und auch, wenn wir uns immer wieder gegenseitig vergewissert haben, dass Unterschiede sein dürfen, dass wir den Teilnehmenden einen besonderen Reichtum bieten, fühlte ich mich im Wettbewerb.
- Nehmen die Teilnehmenden die Kollegin als souveräner wahr?
- Kommen meine Impulse gut an?
- Wollen alle Teilnehmenden vielleicht im Anschlusscoaching lieber zu Meike?
Auf einmal fühlte ich mich unsicher.
Diese Unsicherheit hat zu unbewussten, alten Mustern geführt, zu unsicherer Sprache und Körpersprache.
Ich habe an manchen Stellen nicht klar Position bezogen und habe mich über mich selbst geärgert. Zusammenarbeit auf Augenhöhe braucht Vertrauen und Toleranz. Wie herausfordernd es für mich ist, dieses Vertrauen in Echtzeit zu spüren, habe ich in diesem Führungstraining erfahren.
Meike:
Monika und ich haben die Arbeit mit der Gruppe, die einzelnen Themen und Bausteine im Vorfeld gut untereinander aufgeteilt. Jede war also zu bestimmten Zeiten aktiv und passiv.
Wenn ich allein mit einer Gruppe arbeite, bin ich frei zu tun, was immer mir in diesem Moment gut für die Menschen und den Prozess erscheint. Das habe ich bei ICH FÜHR MICH auch getan, wenn ich gerade dran war, mit der Gruppe zu arbeiten.
Hatte aber Monika den Gruppenhut auf, und meine Rolle war Beobachterin und Hüterin des Prozesses, fiel es mir manchmal schwer, nicht einzugreifen, sondern Monika die Führung der Gruppe zu überlassen. In ihrem Tempo, auf ihre Art.
Vertrauen zu haben, dass jemand anderes (als ich) das bestmögliche für alle tut, fällt mir schwer.
Und was soll ich sagen? 😊 Es lief natürlich trotzdem sehr gut.
An einigen Stellen habe ich gemerkt, dass Monika unsicher war. Das hat mich irritiert, denn ich habe das auch auf mich bezogen:
- War ich zu dominant?
- Habe ich an Stellen interveniert, an denen es unangemessen oder sogar übergriffig war?
- War ich nicht gut in dem, was ich tat, sodass Monika etwas retten wollte, es aber dann doch nicht getan hat?
- Kurz: Habe ich etwas falsch gemacht?
- Bin ich nicht gut genug für eine Zusammenarbeit (mit Monika)?
Wie geht es Dir, wenn Du mit anderen zusammenarbeitest?
Wir freuen uns auf Kommentare.
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